Bergische Land Schreinerei
Richard Wasser
« Servir, sans s'asservir, ni se servir. »
– maxime française
Dienen, ohne sich unterwerfen zu lassen – und ohne sich selbst zu bedienen.
Dieser Gedanke begleitet jeden Wandergesellen auf der ‚Walz‘ und auch mich lässt er nicht mehr los. Ich möchte etwas schaffen, das Bestand hat. Türen und Möbel bauen, die sich gut anfühlen, gut altern – und so gebaut sind, dass sie es Wert sind restauriert zu werden, wenn die Zeit gekommen ist.
Schon während meiner Lehre war mir klar: Ich will nicht einfach arbeiten. Ich will etwas Schönes bauen – mit Sinn, mit Haltung und mit meinen Händen.
Das war auch der Grund, warum ich mich für die Selbstständigkeit entschieden habe.
Doch vorher wollte ich noch mehr lernen, nicht nur Techniken, sondern auch regionale Unterschiede, Präzision und vor allem Erfahrung. Das Handwerk aus unterschiedlichen Richtungen in seiner ganzen Pracht erfahren.
Deshalb bin ich für vier Jahre und drei Monate auf die traditionelle Gesellen-Wanderschaft gegangen. Das bedeutete: unterwegs zu sein, fremde Werkstätten, neue Menschen und alte Techniken kennen zu lernen, Verantwortung zu tragen– und manchmal auch Umwege zu gehen. Es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können.
Heute baue ich Türen und Möbel, die ehrlich sind. Mit Schlitz und Zapfen, nicht mit Dübeln. Mit dem Anspruch, dass sie auch in 100 Jahren noch zu reparieren sind – und nicht ersetzt werden müssen.
Ich kürze nicht ab, um schneller fertig zu sein. Ich arbeite, damit es gut wird.